"......Stille, In-sich-Ruhen und Harmonie dominieren, und einmal mehr lädt die einprägsame Formensprache der Bildhauerin Hedda Brahms aus Pfinztal bei Karlsruhe den Betrachter dazu ein, das ungewöhnliche Bildwerk unter einem mystischen Aspekt zu erleben. Hölzer der Eiche und des Ahorns sowie der Erle, des Tulpen- oder Essigbaumes, die sich farblich und stofflich voneinander unterscheiden, bilden das bevorzugte Material. Als sich Hedda Brahms 1978 der Holzskulptur zuwandte, hieß es, Abstand zu nehmen von naturalistischen Kinderporträts und Tierplastiken aus Ton und Gips, wie sie bereits während der Studienzeit entstanden waren. Konsequent begann Hedda Brahms in den folgenden Jahren in die Sphäre der Abstraktion einzudringen. Fortan ging es nicht länger darum, die Natur modellierend nachzubilden und sich auf die Erfassung formaler Einzelheiten zu beschränken. Vielmehr verlangte die direkte Bearbeitung der Materie, die Arbeit von Außen nach Innen, nach einem neuen Konzept. Indem sie den Block direkt bearbeitete, begab sich Hedda Brahms auf die Suche nach dem Wesen der Dinge. Bestimmend blieb dabei freilich das Vorbild der Natur, wenn auch unter ganz anderem Vorzeichen. Es galt doch, eine langsam gereifte Idee behutsam an den neuen Werkstoff heranzutragen. Aus dem reichen Formenrepertoire der Natur hat Hedda Brahms das spezifische Vokabular ihrer ungewöhnlichen Holzskulpturen entwickelt. Parallel dazu entstehen immer wieder auch Zeichnungen, Aquarelle, Scherenschnitte und Collagen. Sie greifen die Sprache der Skulpturen spielerisch auf und scheinen sie weiterzuentwickeln, um die Vergewisserung des einmal eingeschlagenen Weges zu dienen."
- Dr.Andreas Priever, Universität Bielefeld
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